Grossmatthof Therwil – Wo die Hühner länger leben
Lukas Gschwind arbeitet schon lange mit Hühnern und man spürt, dass es ihm immer noch Freude bereitet. Gegen 11 Uhr öffnet er die Klappe seines Stalls und mehrere Hundert Hühner rennen durch einen unterirdischen Gang auf die gezäumte Wiese. Bis am Abend bleiben sie draussen, scharren in der Wiese, picken zwischen Steinen und suchen unter den Obstbäumen Schutz vor der Sommersonne. Hinter der Wiese liegen grosse Getreidefelder: hier wird angebaut, was sie täglich essen: eine Futtermischung aus Mais, Soja und Weizen. Nach einem Jahr gehen die Hühner für mehrere Wochen ins Exil, sprich in den Stall nebenan. Dort erneuern sie ihr Federkleid und machen eine Pause mit Eierlegen. In vielen Betrieben bedeutet das das Ende für’s Huhn und es wird geschlachtet. Da der Grossmatthof keine Grosshändler beliefert, kann Lukas Gschwind die eierlose Zeit überbrücken und schenkt den Hühnern nach dieser Pause eine Art zweites Leben. Ein weiteres Jahr dürfen sie in der Wiese scharren, bevor sie auf den Tellern von Kunden landen, die noch über das Wissen verfügen, wie man Suppenhühner zubereitet.

Grossmatthof