Stadtbrennerei – Die Kleinbasler Brennerei
Hinterhof an der Clarastrasse 11. Ein Bijou, wie so viele Hinterhöfe im Kleinbasel, die meist nur den Anwohnern vorbehalten bleiben. Früher stand hier das einzige Haus vor dem Claraplatz, erklärt mir Tobias Buser. Eine stattliche Villa mit Pferdestall. Ebendiesen hat der gelernte Winzer zusammen mit seinem Bruder in eine Brennerei umgebaut. Wo einst Pferdekutschen ein- und ausfuhren, stehen jetzt Maischkessel, Destillieranlage, Filter- und Wärmerückgewinnungsapparate. Alkoholproduktion braucht eine Menge Energie. Diese liefert das lokale Brennholz vom Gempen und dank einem komplexen Wärmerückgewinnungssystem über mehrere Stufen geht auch kaum welche verloren. Und die Brüder gehen noch einen Schritt weiter und machen auch bei den Flaschen nicht halt, denn auch deren energetischer Fussabdruck ist nicht gerade klein. Um die Flaschen effizienter zu recyceln werden sie in der lokalen Siebdruckerei gewaschen und wiederverwendet. Dass auch das Getreide für die Brände nicht von weit her kommt, versteht sich fast von selbst.
Im Endprodukt steckt nicht nur viel Alkohol sondern vor allem viel Handwerk und eine Menge Arbeitsstunden. Das gilt auch für den Schaumwein aus dem Wallis, der in Basel vollendet wird. Um den Gärprozess zu steuern und die Hefe anschliessend vom Wein zu trennen ist nicht nur Wissen sondern auch Geschicklichkeit gefragt. Tobias macht die Handgriffe vor und ich verstehe, was Kleinproduktion in diesem Metier bedeutet.